Muhammed (a.s.v.) und seine Pflegemutter Ummu Eymen begruben sie in vie' Trauer. Die Tränen flossen Muhammed (a.s.v.) die Wangen hinunter, Ummu Eymen versuchte ihn zu trösten. „Sei nicht traurig und weine nicht, mein Muhammed." sagte sie, „Gegen den göttlichen Lauf der Dinge können wir nichts tun. Das Leben ist sein und das Eigentum ist sein. Er gab es und er wird es wieder nehmen."
Jetzt war unser Gesandter im zarten Alter von sechs Jahren ohne Vater und ohne Mutter. Aber er war nicht schutzlos. Sein Beschützer und Fürsorger war Allah.
Muhammed (a.s.v.) wurde nun von seinem Großvater Abdulmuttalib aufgenommen. Abdulmuttalib war der Führer der Koreischiten und schon sehr alt. Auch er hatte seinen Anteil vom Licht Muhammeds (a.s.v.) erhalten. Sein Aussehen war beeindruckend und würdevoll und in seinem Gesicht trug er ein Leuchten. Er redete nur Gutes und war zurückhaltend. Er war höflich und sein guter Charakter zeichnete sich aus durch Aufrichtigkeit, Freigebigkeit und Taperkeit. Er liebte es, hungrige Leute zu sättigen. Diese Hilfsbereitschaft zeigte er auch den Tieren gegenüber, denn er dachte selbst an hungrige oder durstige Wölfe und Vögel.
und er liebte Kinder, unseren Propheten liebte er wie sein eigenes Leben. Er war immer gütig zu ihm. Ohne Muhammed (a.s.v.) ging er nirgendwohin, unser Prophet liebte seinen Großvater genauso. Er tat stets was Abdulmuttalib ihm auftrug und sorgte dafür, daß Abdulmuttalib mit ihm zufrieden war. Ja, er tat Dinge, die seinen Großvater mit Stolz erfüllten.
Die Redeweise und das Verhalten Muhammeds (a.s.v.) wies keinen unterschied auf zu dem von Erwachsenen. Manchmal wurden bei Versammlungen Fragen an Abdulmuttalib gestellt und er antwortete nicht, ohne die Meinung unseres Propheten gehört zu haben. Sein Enkel war sein engster Freund und Vertraute.
Trotz alledem ließ es unser Prophet nie an Respekt fehlen und war stets höflich und zuvorkommend gegenüber seinem Großvater.
Abdulmuttalib hatte eine ausgebreitete Matte im Schatten neben der Kaaba. Kinder durften nicht auf dieser Matte sitzen. Nur unseren Gesandten setzte er neben sich darauf, und Menschen, die Muhammed (a.s.v.) herunternehmen wollten, hinderte er daran. „Laßt meinen geliebten Enkel neben mir sitzen. Er wird eines Tages ein großer Mensch sein." entgegnete er alsdann.
Einmal schickte Abdulmuttalib seinen Enkel los, die Kamele zu holen, jedoch verspätete sich Muhammed (a.s.v.) ein wenig. Abdulmuttalib fing an, sich große Sorgen zu machen. Er ging zur Kaaba, öffnete seine Hände und begann zu flehen: „Mein Gott, gib mir meinen Muhammed wieder!"
Kurze Zeit später kam sein Enkel mit den Kamelen angelaufen. Sein Großvater war überaus erleichtert und nahm Muhammed (a.s.v.) in die Arme. „Mein einziger Sohn", sagte er. „Ich war sehr in Sorge um dich. Ich habe sehr gejammert. Von nun an werde ich mich nicht mehr von dir trennen. Ich werde dich nie mehr alleine irgendwohin schicken.
und Abdulmuttalib ließ seinen Enkel von nun an nicht mehr von sich fort.
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