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Der Macht- und Kulturkampf Erdogans
« : 09 Ağustos 2011, 00:32:02 »

Der Macht- und Kulturkampf Erdogans

In der Türkei tobt ein Kulturkampf. Denn Regierungschef Erdogan versucht, die islamische Überlieferung mit einem Machtstaat westlichen Typs zu versöhnen.

Früher hätten sie die Panzer rollen lassen und geputscht. Heute treten die obersten Militärs der Türkei, wenn sie mit der Regierung nicht einverstanden sind, zurück. So erging es gerade erst dem Chef des Stabes zusammen mit den Kommandeuren des Heeres, der Luftwaffe und der Marine.

Turkey's Prime Minister Tayyip Erdogan chairs the annual meeting of the Supreme Military Council in Ankara
    Foto: REUTERS Ministerpräsident Erdogan: Den Staat im Staat zu entmachten war für den Regierungschef immer Nebenzweck der EU-Beitrittsverhandlungen

Danach kursierte ein Foto durch die Weltpresse, das ikonische Qualität hat: Gesenkten Hauptes kommen 20 Generale und Admirale die Stufen des Atatürk-Monuments herab, goldbetresst und ordensgeschmückt.

Einer trägt Sonnenbrille

Sie sehen aus wie Schulbuben, die nicht auffallen möchten. Der Lehrer, der ihnen voranschreitet, trägt zivil: Recep Tayyip Erdogan. Als Einziger trägt er Sonnenbrille: Es bleibt schwer auszumachen, in welche Zukunft er blickt.

Eines allerdings ist deutlich: Diese Zukunft wird nicht mehr im Generalstab entschieden. Den Staat im Staat zu entmachten war für Erdogan immer Nebenzweck der EU-Beitrittsverhandlungen und des damit verbundenen demokratischen Tugendkatalogs.

Die Epauletten aber wurden seitdem zusätzlich gedemütigt und geschwächt durch die unter dem Namen "Ergenekon" bekannt gewordene Verschwörung, angeblich oder wirklich, gegen die Regierung der AKP, Erdogans Partei und Basis seines nach oben offenen Machtanspruchs.