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EÐÝTÝM, AÝLE, KÜLTÜR-SANAT, SAÐLIK => SADAKAT INTERNATIONAL => DEUTSCHPRACHIES FORUM => Konuyu baþlatan: selcuklu - 23 Temmuz 2011, 02:19:47

Baþlýk: Tausende Deutsche verlegen Alterssitz in die Türkei
Gönderen: selcuklu - 23 Temmuz 2011, 02:19:47
Tausende Deutsche verlegen Alterssitz in die Türkei
(http://www.welt.de/multimedia/archive/01424/tat_tuerkei_DW_Wir_1424452p.jpg)
Ferienwohnungen in der Türkei sind bereits für unter 50.000 Euro zu haben. Vor allem Deutsche kaufen sich einen Alterssitz an der Riviera.

Antiochos der Große, König des Seleukidenreichs, biss sich vor gut 2200 Jahren an ihren Mauern die Zähne aus. Eine Erfahrung, die nach ihm noch viele andere Eroberer machen sollten. Heute gibt sich Alanya nicht mehr wehrhaft gegenüber Fremden.

  picture alliance Leben in Istanbul: Rund 15.000 Deutsche haben ein Zweitdomizil in der Türkei

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Im Gegenteil: Ausländer sind im renommierten Badeort an der türkischen Riviera so willkommen, dass inzwischen mehr als 15.000 Deutsche ihren Altersruhesitz in die Provinzhauptstadt verlegt haben.

Noch einmal so viele Bundesbürger haben sich ein Zweitdomizil in Alanya zugelegt – ebenso wie zehntausende Briten, Niederländer, Österreicher, Polen und Russen. Rund jeder Dritte der 248.286 Einwohner des Kreises besitzt keinen türkischen Pass. Umso bunter ist die lokale Presselandschaft. Allein drei deutschsprachige Wochenzeitungen werden in Stadt und Umland verteilt. Hinzu kommen etliche Blätter in englischer, niederländischer und russischer Sprache.

  

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Was die Menschen dazu verleitet, sich einen Zweitwohnsitz in diesem und anderen türkischen Urlaubsorten wie Bodrum, Didim, Kas, Fethiye und Kemer zuzulegen, ist zum einen das überwiegend gute Wetter in der Region. Im Sommer steigen die Quecksilbersäulen der Thermometer an der türkischen Mittelmeerküste zwar über die Marke von 30 Grad.

Es ist jedoch selten schwül. In den Wintermonaten sind es dann immer noch angenehme 18 bis 20 Grad. „Zum anderen sind die Lebenshaltungskosten 30 bis 40 Prozent niedriger als in Westeuropa – und Immobilien sind noch günstig“, erläutert Julian Walker vom britischen Maklerhaus Spot Blue, das auf Immobilien am Mittelmeer spezialisiert ist.

Dies bestätigt auch Seyhan Arabaci, die Geschäftsführerin von Al-Active Immobilien in Alanya: „Kleine Wohnungen gibt es hier ab 45.000 Euro, luxuriöse Apartments ab 66.000 Euro.“

In Bodrum liegen die Preise zum Teil schon deutlich höher. „Neue hochwertige Einfamilienhäuser und sogar Villen werden hier aber auch noch zu Preisen von nur 2000 Euro pro Quadratmeter angeboten“, sagt Heike Tanbay, geschäftsführende Gesellschafterin bei Engel & Völkers in der an antiken und mittelalterlichen Sehenswürdigkeiten reichen Stadt an der türkischen Ägäisküste.

„Zwar war die Nachfrage nach Zweitwohn- und Altersruhesitzen in der Türkei nach Ausbruch der Finanzkrise kurzfristig zurückgegangen“, sagt Maklerin Tanbay. Seit Anfang vergangenen Jahres brummt der Markt jedoch wieder. „2010 kamen 20 Prozent mehr Touristen in die Türkei als im Vorjahr“, sagt Spot Blue-Experte Walker. „Die Zahl der Kaufinteressenten ist in noch stärkerem Umfang gestiegen.“

Projektentwickler haben inzwischen im großen Stil begonnen, neue Quartiere für ausländische Käufer zu errichten. Selbst Stararchitekten wie der Amerikaner Richard Meier sind dabei. Mit dem US-Investor Nicolas Berggruen lässt Meier 21 Luxusvillen bei Bodrum errichten.

Andere Investoren schaffen neue Ressorts, Yachthäfen und Golfplätze. „Viele internationale Investmentfonds haben Toplagen am Meer erworben und errichten darauf nun luxuriöse Wohnanlagen“, sagt Tanbay. Das bleibe nicht ohne Folgen für die Immobilienpreise, schildert die Maklerin: „Objekte in bevorzugten bis sehr guten Lagen mit direktem Zugang zum Meer werden inzwischen für bis zu 6000 Euro pro Quadratmeter gehandelt.“

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Trotz der neuen Luxusdomizile bietet der türkische Markt auch weiterhin, was die meisten Ferienimmobilienkäufer bislang im Land gesucht haben: „Objekte in guter Lage und ebensolcher Qualität zu attraktiven Preisen“, sagt Michael Reilly, Geschäftsführer beim britischen Maklerhaus Overseas Property.

Allerdings sind solche Häuser eher in Orten zu finden, die touristisch gerade erst entwickelt werden. „Ein Beispiel dafür ist Didim“, sagt Reilly. Die Kreisstadt an der Ägäisküste, 200 Kilometer südlich von Izmir, war bis vor wenigen Jahren vor allem Historikern ein Begriff. Die Reste des antiken Apollontempels zählen zu den am besten erhaltenen Großbauten aus dem Altertum.

Seit einigen Jahren ist die 40.000-Einwohnerstadt zugleich einer der am schnellsten wachsenden Tourismusorte der Türkei. Die Cafés, Restaurants und Marktplätze der Stadt bieten noch den Charme traditionellen türkischen Landlebens. Zugleich werden neue Hotels, Einkaufszentren – und Ferienimmobiliensiedlungen errichtet.

„In Didim sind die Preise noch niedrig“, sagt der deutsche Makler Ernst-Erich Klöckner von Mercurius Immobilien im Badeort. In seiner Liste finden sich freistehende Villen mit Meerblick und Swimmingpool für weniger als 100.000 Euro. Ferienwohnungen mit mehr als 100 Quadratmeter Wohnfläche kosten weniger als 65.000 Euro, Zwei-Zimmer-Apartments nur 23.000 Euro.

Grundsätzlich ist es für Deutsche und Österreicher kein Problem, eine Immobilie in der Türkei zu erstehen. Allerdings muss jeder Grunderwerb durch einen Ausländer der jeweils zuständigen Militärbehörde gemeldet und von ihr genehmigt werden. Ein Prozedere, das bis zu acht Wochen dauern kann. Die Anmeldung sowie die anschließende Übertragung der Eigentumsrechte im Grundbuch nehmen in der Türkei die Makler vor. Zuvor wird ein Kaufvorvertrag geschlossen, in dem sich der Verkäufer verpflichtet, die Immobilie für den Interessenten zu reservieren.

Gleichzeitig verpflichtet sich der Käufer, das Objekt zu nehmen, wenn die Genehmigung durch die Militärbehörde erteilt wird. „Üblicherweise ist dabei eine Anzahlung von 5000 Euro fällig“, sagt Klöckner. Die Nebenerwerbskosten fallen deutlich geringer aus als in Deutschland. Die Grunderwerbssteuer beträgt 3,5 Prozent. Die Maklergebühr von insgesamt sechs Prozent teilen sich Käufer und Verkäufer je zur Hälfte.

Hinzu kommen rund 2000 Euro an Gebühren für die Kaufgenehmigung durch die Militärbehörde, die Grundbucheintrag und die Prüfung der Eigentumsverhältnisse und des Kaufvertrags durch einen Anwalt. Die jährliche Grundsteuer beträgt ein Prozent des Immobilienwerts.

  


(http://www.welt.de/multimedia/archive/01307/immobilien_1_istan_1307933p.jpg)
   Rainer Hacken/picture alliance Europas Metropolen aus der Sicht der Immobilieninvestoren. Platz eins erreicht 2011 die türkische Metropole Istanbul.