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osmanli

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Die entscheidenden Sekunden über dem Hudson
« : 17 Ocak 2009, 02:59:17 »

Die entscheidenden Sekunden über dem Hudson

Der Funkverkehr mit Chesley Sullenberger zeigt: Der Pilot musste sich binnen Sekunden für eine Notwasserung auf dem Fluss vor New York entscheiden. Dabei verlor der Airbus A 320 beide Triebwerke. US-Präsident George W. Bush und Überlebende sagen, warum „Sully" für sie der Held vom Hudson ist.


Unvorstellbar: Ohne ausreichenden Schub schafft es Flugkapitän Chesley "Sully" Sullenberger, seine A 320 über dem Hudson River in New York gleiten zu lassen. Die Nase des Flugzeugs bleibt oben. Das war lebensrettend, wie sich später herausstellen soll... 

Nach der Notwasserung eines Airbus A 320 auf dem Hudson River vor New York forschen Experten nach der Ursache des Unfalls. Das Unglücksflugzeug hat bei der spektakulären Notwasserung auf dem Hudson River beide Triebwerke verloren. Die Triebwerke befinden sich vermutlich auf dem Grund des Flusses, sagte Kitty Higgins von der nationalen Verkehrssicherheitsbehörde in New York.

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Hudson-Notlandung
 Gefährliches Manöver, grandiose Pilotenleistung
 


 Spanair-Maschine zerschellt beim Start
Taucher versuchten derzeit, die versunkenen Flugzeugteile zu orten. Die Maschine war am 15. Januar kurz nach dem Start vom New Yorker Flughafen LaGuardia nach Charlotte im Bundesstaat North Carolina in einen Gänseschwarm geraten, woraufhin beide Triebwerke ausfielen.

Alle 155 Insassen des Airbus A320 überlebten das Unglück. Die etwa 15 Passagiere, die nach der Rettung noch im Krankenhaus behandelt werden mussten, befanden sich nach Auskunft der Ärzte in stabilem Zustand.

 
US-Präsident George W. Bush gratulierte dem Piloten Chesley Sullenberger telefonisch für die gelungene Notwasserung. Bush habe den 57-jährigen Sullenberger für seine erstaunlichen Fähigkeiten, seinen Mut und seinen heldenhaften Einsatz gelobt, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino.

Der Airbus lag zuletzt vertäut an einer Pier, zum großen Teil versunken im Fluss. Das Flugzeug sollte an diesem Samstag geborgen werden. Man werde versuchen, die Maschine mit einem Kran auf einen Schlepper zu heben und dann zunächst den Flugschreiber sichern. Anschließend werde das Flugzeug zur weiteren Untersuchung an einen sicheren Ort gebracht, sagte Behördensprecherin Higgins. Zur möglichen Unfallursache wollte sie sich noch nicht äußern.

Zunächst müssten die Angaben des Piloten und des Co-Piloten abgewartet werden. Vor der Notwasserung hatte Sullenberger laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AP die Landung auf zwei Flughäfen erwogen. Er habe aber beide Vorschläge von Fluglotsen abgelehnt, weil er sich nicht in der Lage gesehen habe, den Airbus A 320 dort sicher auf den Boden zu bringen. Dies gehe aus dem Funkverkehr Sullenbergers hervor. AP beruft sich auf „informierte Kreise“ in der US-Hauptstadt Washington D. C.


 Der Pilot informierte die Flugsicherung den Angaben zufolge über einen „doppelten Vogelschlag“ und wurde zunächst aufgefordert, zum Flughafen LaGuardia zurückzukehren. „Dies ist nicht möglich“, habe Sullenberger geantwortet. Auch eine Landung auf einem kleineren Rollfeld in Teterboro im Staat New Jersey sei für den Piloten nicht infrage gekommen. Er habe die Flugsicherung daraufhin über die geplante Notwasserung auf dem Hudson informiert.

Chesley Sullenberger wurde für diese Tat mit dem Schlüssel der Stadt New York ausgezeichnet. Die Besatzung hatte die Insassen des Flugzeugs nach der Wasserung innerhalb von wenigen Minuten aus der sinkenden Maschine gebracht. Die meisten harrten auf den Tragflächen des A 320 aus, zwei Menschen mussten aus dem eiskalten Wasser gezogen werden. Fährschiffe und Rettungsboote nahmen die Passagiere und Crewmitglieder auf.

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Diskutieren Sie mit: Haben Sie jetzt Angst vorm Fliegen? Bürgermeister Michael Bloomberg zeichnete neben Sullenberger zahlreiche Helfer für ihren mutigen Einsatz aus. „Das ist ein Tag, um Gott für das Lächeln auf unseren Gesichtern zu danken“, sagte er. Sullenberger nahm an der Veranstaltung nicht teil, er wollte dem Untersuchungsteam zur Verfügung stehen.

Mit einem gigantischen Kran und einem Schlepper soll die an einem Pier tief im Wasser liegende Maschine geborgen werden. „Wir wollen das Flugzeug so schnell wie möglich rausholen, aber wir wollen es sicher machen“, sagte Kitty Higgins.

Der europäische Flugzeugbauer Airbus kündigte an, Experten zur technischen Unterstützung der Ermittler nach New York zu schicken. Nach Angaben der Airbus-Werke in Toulouse ist das Flugzeug im August 1999 an die Fluggesellschaft US Airways ausgeliefert worden. Aufschluss über den Unfall soll auch die Blackbox – der Flugschreiber - bringen. Es geht unter anderem um die Frage, ob Vogelschlag zum Ausfall von einem oder beiden Triebwerken führte.

New Yorks Bürgermeister Bloomberg sagte, Sullenberger habe „wunderbare Arbeit“ geleistet. Der Flugkapitän sei noch zweimal durch das sinkende Flugzeug gegangen, um sich zu überzeugen, dass kein Passagier zurückgeblieben war. Der New Yorker Gouverneur David Paterson sprach vom „Wunder auf dem Hudson“. „Wir sind überglücklich, noch am Leben zu sein“, sagte der gerettete Passagier Bill Zuhoski (23) später an Land.

Nach der Notlandung hatten sich in dem Fluss vor Manhattan dramatische Szenen abgespielt. Der Airbus versank bis zu den Fenstern im vier Grad kalten Wasser. Viele Passagiere kletterten auf die Tragflächen, andere rutschten ins Wasser. Einige Flugreisende hatten sich Knochenbrüche und Unterkühlungen zugezogen. Die meisten, darunter auch eine Frau mit einem Baby, kamen rechtzeitig in Rettungsboote.

Sullenberger, der das Flugzeug sicher herunterbrachte, ist ein Experte für Flugsicherheit mit 40-jähriger Erfahrung. Bei der Fluggesellschaft US Airways hat er Kollegen in Sicherheitskursen ausgebildet. Außerdem ist er Berater für Sicherheitsfragen und hat bei zahlreichen Unfallermittlungen mitgewirkt. An der Universität Berkeley bei San Francisco ist er Gastdozent für Katastrophenmanagement.

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Hudson Notwasserung Airbus A 320 Chesley Sullenberger New York Funkverkehr Pilot Triebwerk Vogelschlag Seine Frau Lorrie sagte dem US-Sender CNN, sie sei völlig fassungslos gewesen, als sie von der Notwasserung erfuhr. Ihr Mann habe sie zu Hause in Danville in Kalifornien angerufen und gesagt: „Es hat einen Unfall gegeben.“ Sie habe an eine Nebensächlichkeit gedacht. „Aber dann hat er mir die Umstände erklärt, und ich habe angefangen zu zittern.“

Ein Behördensprecher, der die Cockpitgespräche des Fluges 1549 abhörte, sagte CNN, der Pilot sei außerordentlich ruhig gewesen während des ganzen Vorganges. „Da gab es keine Panik, keine Hysterie“, sagte der Sprecher. „Alles war professionell, ruhig, methodisch. Es war alles so, wie man hofft, dass es sein würde.“ Ein Passagier sagte, der Pilot habe den Fluggästen kurz vor der Notwasserung ganz ruhig geraten, die Arme ganz fest um den Oberkörper zu legen.