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Islamunterricht in NRW
« : 26 Kasım 2012, 23:29:31 »

Islamunterricht in NRW  Almanyada okulda ilk Islam dersi

Mekka liegt doch in Saudi-Europa"


Nordrhein-Westfalen hat als erstes Bundesland den islamischen Religionsunterricht als Schulfach eingeführt. Allerdings gibt es kaum Lehrer, kein eigenes Schulbuch und keinen Lehrplan. Muslimischen Eltern gefällt es trotzdem: Sie fühlen sich endlich in Deutschland angenommen.
Info

Ein Großvater wird mit einem eindrucksvollen Schnurrbart bedacht, die Großmutter mit zartrosa Locken, und das ganze Blatt ist mit kleinen Blumen und Vögeln verziert. So sieht es aus, wenn 17 Kinder aus der Gemeinschaftsgrundschule Sandstraße in Duisburg-Marxloh ein Familienfest malen.

Was wie eine Selbstverständlichkeit erscheint, ist ein großer Fortschritt. Als die Eltern dieser Schüler jung waren, durften viele weder Gesichter noch Blumen malen, das galt als Sünde. Niemand dürfe Allahs Schöpfung abbilden, so lernten sie es in der Koranschule. Ihre Kinder hingegen, sechs oder sieben Jahre alt, kennen solche Beschränkungen nicht. Sie müssen auch nicht in die Koranschule gehen, um im Islam unterrichtet zu werden. Nordrhein-Westfalen führt als erstes Bundesland islamischen Religionsunterricht als reguläres Schulfach ein, die Kinder aus Marxloh zählen zu den ersten Schülern. Zwei Stunden pro Woche gibt es, ein Mangelhaft kann wie in jedem anderen Fach die Versetzung gefährden.

Die Schüler werden damit Kindern christlichen und jüdischen Glaubens gleichgestellt, die Politiker wollen sie von den Hinterhof-Moscheen fernhalten - von Lehrern, die in Deutschland Koranverse auf Arabisch auswendig lernen lassen und deren Qualifikation keine staatliche Stelle überprüfen kann.

Es ist der nächste Schritt auf dem langen Weg, muslimischen Kindern an deutschen Schulen einen Religionsunterricht anzubieten. Hüseyin Çetin arbeitet seit 13 Jahren als Lehrer an der Grundschule in der Sandstraße und erlebte zahlreiche schulpolitische Annäherungsversuche der Deutschen.

Im Unterricht spricht der Lehrer Deutsch

1999 nahm seine Schule an einem Pilotversuch teil, das Schulfach hieß "Islamische Unterweisung". 2005 wurde dort daraus das Fach "Islamkunde". Erst jetzt aber, seit dem vergangenen Monat, erkennt Çetin einen großen Fortschritt: den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht.

"Früher habe ich den Islam und seine Geschichte erklärt", sagt der Pädagoge, "heute bringe ich meinen Schülern bei, wie man ihn lebt, wie man ein guter Muslim wird." Im Unterricht verwendet er keine türkischen oder arabischen Begriffe. Die Reise nach Mekka, die jeder Muslim einmal gemacht haben soll, heißt bei ihm Wallfahrt und nicht Hadsch, und er spricht von Gott und nicht von Allah.

Wie wenig die Kinder von dem verstehen, was sie bislang in der Moschee nachgeplappert haben, zeigt sich, als der Lehrer nach dem Opferfest fragt. Die türkischen Wörter dafür lauten Kurban Bayrami, die Kinder verbinden damit nichts als Feiern und Geschenke.

"Das heißt wirklich Opferfest?", fragt Beyza. Wo denn Mekka liege, will Çetin anschließend wissen. In Deutschland, sagt ein Junge. Nein, widerspricht seine Mitschülerin: "Mekka liegt doch in Saudi-Europa."

Währenddessen treffen sich die Eltern einiger Schüler im Büro der Rektorin Ulrike Settner-Reinhard. Für beide Seiten ist es ein besonderes Wiedersehen. Als Kind haben sie dieselbe Schule wie ihre Söhne und Töchter besucht, und Settner-Reinhard war damals ihre Lehrerin. Sie erlebte, wie der Anteil der Migranten in ihrer Schule wuchs und wuchs. Derzeit liegt er bei 90 Prozent.

"Jetzt sind wir angekommen in Deutschland, gleichberechtigt"

"Vier von fünf Eltern mit muslimischem Hintergrund wünschen sich einen islamischen Religionsunterricht für ihre Kinder", sagt die Schulleiterin. Sie hat mit Çetin zumindest einen Lehrer, der 20 Stunden pro Woche das Fach unterrichten kann. Aber für ihre 280 Schüler reicht das nicht, im dritten Schuljahr wird das Fach nicht gelehrt.

"Unsere Kinder haben Glück, dass sie an diesem Unterricht teilnehmen können", sagt die Mutter Nuren Tuzta, 30, "sie haben jemanden, der ihnen alle Fragen beantworten kann." Der Hodscha, ein Religionsgelehrter, in der Moschee, die sie als Kind besucht hat, sei streng gewesen, erinnert sich die Frau. Er habe den Kindern Angst vor der Hölle und den Geistern gemacht. Wenn sie heimlich doch mal das Gesicht ihrer Puppe abgemalt habe, habe sie ein schlechtes Gewissen bekommen.

"Mein Sohn will immer alles genau wissen, in Deutsch, da komme ich nicht mehr mit", sagt Emine Dalkiliç, 39. Dabei spricht sie ausgezeichnet Deutsch, mit Ruhrpott-Slang wie Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Kürzlich wollte ihr Junge wissen, warum man als guter Muslim Almosen gebe und was genau der Ramadan sei. "Wir haben doch nur Gebete auswendig gelernt", sagt sie.

"Der Lehrer ist eine Brücke zwischen den Kulturen für uns", sagt Erdogan Kapan, 38, der einzige Vater, der zum Treffen mit der Schulleiterin gekommen ist. Ihm ist es wichtig, dass seine Tochter wie andere Kinder in den Religionsunterricht gehen kann: "Jetzt sind wir angekommen in Deutschland, gleichberechtigt."

Die Kinder vor radikalen Angeboten schützen

Noch gibt es nur 40 Religionslehrer für die Muslime in Nordrhein-Westfalen. Sie rekrutieren sich aus den bisherigen Lehrkräften für Islamkunde und unterrichten von den 320.000 muslimischen Schulkindern in NRW gerade mal 2500. Frühestens in sieben Jahren werden die ersten Studenten ihren Abschluss am kürzlich eingerichteten Lehrstuhl für Islamkunde an der Universität Münster machen. Es gibt noch keine Lehrpläne und keine eigenen Schulbücher, ein erstes wird gerade zur Veröffentlichung vorbereitet.

"Wir betreten hier historisches Neuland", sagt Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Die zuweilen heftige Kritik könne sie verstehen, aber "ich finde es richtig, schrittweise anzufangen und wenigstens einem Teil der Schüler eine Perspektive zu bieten"; das sei besser, "als noch jahrelang mit dem Unterricht zu warten".

Dafür gibt es auch eine Ausnahme vom strengen Kopftuchverbot, das an den Schulen des Landes gilt. Religionslehrerinnen müssen sich nicht daran halten - jedenfalls bis das Bundesverfassungsgericht endgültig über das Verbot entscheidet. Für Löhrmann kein Problem: "Ich bin auch teils von Nonnen unterrichtet worden, das hat mir nicht geschadet."

Verärgert ist sie über den Vorwurf, sie führe den "Staatsislam" durch die Hintertür ein. Die Kinder würden vielmehr zu einer kritischen, reflektierten Auseinandersetzung mit ihrer Religion und anderen Religionen erzogen, sagt die Ministerin. Nur so könne verhindert werden, "dass sie dem Einfluss radikaler Strömungen ausgesetzt werden". Diese Ansicht teilt Mouhanad Khorchide, Lehrstuhlinhaber in Münster: "Wir müssen die Kinder vor menschenfeindlichen und radikalen Angeboten schützen, das geht mit dem Schulunterricht am besten." Da es sich um einen Prozess handle, der mit der Aufgabe wachse, sei Anfangen besser, als zu warten.

Ein Beirat klärt die religiöse Fragen mit dem Schulministerium

Ein großes Problem für den Staat bleibt, dass die Muslime anders als Katholiken, Protestanten oder Juden organisiert sind. Es gibt nicht die eine islamische Religionsgemeinschaft, mit der verhandelt werden könnte, sondern viele Gemeinschaften, keine davon staatlich anerkannt.


Der Düsseldorfer Landtag behalf sich, indem er einen Beirat einrichtete, der die religiösen Fragen mit dem Schulministerium klärt. In diesem Beirat sind Muslime, Islamwissenschaftler und Theologen vertreten. Es ist ein Übergangsmodell, bis 2019 soll es auch bei Muslimen anerkannte Religionsgemeinschaften geben.

Die anderen Bundesländer bieten - noch - keinen islamischen Religionsunterricht als ordentliches Schulfach an. In den neuen Ländern und im Saarland gibt es keinen Islamunterricht. In Hamburg erteilen evangelische Theologen überkonfessionellen Unterricht zu den Weltreligionen, künftig sollen Muslime mitunterrichten. Bayern und Schleswig-Holstein kennen islamkundlichen Unterricht; Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen haben Modellversuche, Hessen will damit im kommenden Jahr starten. Und in Berlin unterrichten Religionsgemeinschaften an Schulen - aber ohne Aufsicht der Schulbehörde. Die Islamische Föderation, die wiederholt ins Visier des Verfassungsschutzes geriet, hat sich dort das Recht eingeklagt, Religionsunterricht erteilen zu dürfen.

In Duisburg versucht Lehrer Çetin, auch das Interesse an anderen Religionen zu wecken. Mit seinen Klassen besucht er unter anderem die katholische Kirche St. Peter und Paul in der Nachbarschaft der Schule. Eine neue Erfahrung, nicht nur für die Kinder. "Die Kirche ist so schön", sagt Mutter Dalkiliç, "früher habe ich immer gedacht, dass wir sie nicht betreten dürfen."

Çevrimdışı tk1978

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« Yanıtla #1 : 27 Kasım 2012, 16:50:06 »
Gefährliches spiel was die Regierung da spielen moechte! An Unis wo die Lehrplänen nicht einmal mit den Islamischen Verbänden ausgearbeitet sind, sollen die Theologen ausgebildet werden und an den Schulen die nächste islamische Generation.
Da kommt einem die frage auf, wieso die Regierung die Selefisten verbannen moechte, wobei Sie die nächsten Selefisten Sekte Ausbilden?

Piere Vogel lässt grüßen !