Gönderen Konu: Die Türkei ist glücklich – auch ohne die EU  (Okunma sayısı 3588 defa)

0 Üye ve 1 Ziyaretçi konuyu incelemekte.

selcuklu

  • Ziyaretçi
Die Türkei ist glücklich – auch ohne die EU
« : 22 Mayıs 2011, 22:25:03 »

Die Türkei ist glücklich – auch ohne die EU

Ausgerechnet der islamisch-konservative Regierungschef Erdogan hat seinem Land ein nie da gewesenes Wirtschaftswachstum beschert. Nun ebbt die EU-Begeisterung ab.

Schon wieder macht es "pling". Erneut eine E-Mail. Zafer Kurtul schaut kurz auf das iPad, das vor ihm liegt. Der Chef des Sabanc-Konzerns lässt es selten aus den Augen, er will stets alles unter Kontrolle haben, keine Minute abgeschnitten vom Informationsfluss. Und entsprechend redet er auch. Ruhig und sanft, beinahe einschläfernd rattert er Zahlen herunter, keine Emotion, nirgendwo.

 Die Flaggen der Türkei und der Europäischen Union: Viele Türken sehen in einem Beitritt keine Vorteile mehr

Umfrage

Sollte die Türkei der EU beitreten?
Ja Nein Mir egal
Ergebnis

Doch als das Gespräch dann auf die politische Lage kommt, wird er plötzlich außergewöhnlich deutlich. "Die Regierung hat einen sehr guten Job gemacht", sagt er, überlegt etwas, spielt dabei mit seiner Brille. "Sie hat die Inflation drastisch reduziert, eine Währungsreform gemacht und Privatisierungen durchgeführt." Er ist offenbar zufrieden. Pling.

Wenn Kurtul so etwas sagt, dann ist das wie ein Siegel von höchster Stelle. Denn er ist einer der mächtigsten Männer der Türkei. Zehn Milliarden Euro setzte die Sabanc-Holding im vergangenen Jahr um. Das Konglomerat kontrolliert Dutzende von bedeutenden Firmen des Landes, elf davon sind an der Istanbuler Börse gelistet und machen dort allein zwölf Prozent der Marktkapitalisierung aus. Sabanc und die Türkei – das gehört untrennbar zusammen.

Viel Lob für die Regierung

Doch nicht nur Konzernchefs wie Kurtul sind voll des Lobes für die Regierung. Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung ist höchst zufrieden. Ministerpräsident Erdogan hat es in den zehn Jahren, seit er an der Macht ist, geschafft, die Türkei in eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt zu verwandeln. Aus dem einst von Misswirtschaft und galoppierender Inflation zerrütteten Land am Bosporus ist ein blühendes und aufstrebendes Schwellenland geworden. Bei den Wahlen am 13. Juni steht deshalb außer Frage, dass die regierende islamisch geprägte AKP erneut die Mehrheit erhält. Dennoch ist diese Wahl eine Schicksalswahl, gerade was die Entwicklung der türkischen Wirtschaft angeht.