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selcuklu

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Hutbe Sıla-ı rahim, Die Pflege der Familienbande und die Mi´rac Kandili
20 Recep 1431 (2. Juli 2010)

Liebe Gemeinde,

Unsere ehrwürdige Religion, der Islam, gibt dem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen einen sehr hohen Stellenwert; sie ermuntert uns dazu, miteinander zu reden und damit die Gemeinschaft zu stärken. Grundlage für ein gut funktionierendes Zusammenleben sind Aufrichtigkeit und tevazu, das ist Bescheidenheit, gegenseitige Hilfe, Respekt und Herzenswärme.

Verwandte aufsuchen, Bekannte und Nachbarn besuchen, nach ihrem Befinden fragen, an ihrer Freude, ihren Sorgen und an ihrem Leid teilhaben sowie den nächsten Verwandten behilflich sein: Das alles ist Sıla-i Rahim, die Pflege der Familienbande [des Familienzusam-menhalts], und ein wesentlicher Bestandteil der ahlak, der Ethik eines Muslims.
 
Liebe Muslime,

Sıla-i Rahim, die Pflege der Familienbande, ist eine religiöse Pflicht. Sie ist darüberhinaus ein wichtiger Weg, so manches Problem zwischen Verwandten zu lösen. Die einfachste Sıla-i Rahim ist es, Verwandten mit freundlichen Worten und einem netten Lächeln zu begegnen oder sie, wenn man sich irgendwo trifft, mit einem selam zu begrüßen; auch sollte man nicht versäumen, sich gelegentlich nach ihrem Befinden zu erkundigen, über sie allzeit gut zu denken, ihnen ohne Misstrauen zu begegnen und ihnen Gesundheit zu wünschen.
 
Zur Sıla-i Rahim gehört es auch, unsere engsten Verwandten in bestimmten Abständen aufzu-suchen und ihnen in der Not zur Seite zu stehen. Vor allem ältere Personen sollten wir nicht vernachlässigen; wir sollten sie in bestimmten Zeitabständen besuchen oder anrufen, Besor-gungen für sie machen und ihnen Arbeiten abnehmen. Unter den vielen schönen Eigen-schaften unserer Kultur, die wir langsam aber sicher verlieren, befindet sich bedauerns-werterweise auch die Sıla-i Rahim. Die Familienbande sind sehr schwach geworden. Die neu heranwachsenden Generationen kennen ihre Verwandten nicht mehr.

Aber welche Probleme wir auch durchleben - ob soziale, wirtschaftliche oder kulturelle - nichts sollte uns Muslime davon abhalten, unserer Pflicht nachzugehen. Denn sowohl der Kuran-ı Kerim wie auch die Sünnet-i Seniyye Rasulullahs (s.a.v.) sprechen hier eine ein-deutige Sprache.

Der Gesandte Allahs, Unser hochverehrter Prophet (s.a.v.) hat in vielen Hadis-i Şerif mit Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht, wie schlimm es ist, die Verbindung zu Verwandten zu vernachlässigen oder abzubrechen. Hier einige seiner Aussprüche:

-   “Wer an Allah und kıyamet, das Jüngste Gericht, glaubt, der soll seinen Gast gut bewirten. Und wer an Allah und kıyamet glaubt, der soll die Sıla-i Rahim in Ehren halten.“
-   “Wer die Beziehung zu seinen Verwandten abbricht, kommt nicht in die cennet“ (Buhari, Edeb, 11.)
-   “Wer in Wohlstand leben und alt werden will, der soll sich um seine Verwandten kümmern.“
-   “Seid euch wohl bewusst: Wenn in eurer Gemeinschaft Menschen sind, die die Beziehung zu ihren Verwandten abgebrochen haben, so wird diese Gemeinschaft nicht mit der rahmet, der Barmherzigkeit Allahs, belohnt.“ (Et-Terğib vet-terhib,5/164)

Liebe Gemeinde,

ich habe in Kürze versucht, die Wichtigkeit der Pflege der Familienbande darzustellen. Zur Zeit befinden sich die Menschen in Europa schon in den Ferien oder sie werden demnächst in den Urlaub fahren. Viele von euch werden auch Sıla-i Rahim betreiben, also ihre Familien und Verwandten in den Herkunftsländern besuchen. Eines möchte ich euch mit auf den Weg geben: Definiert doch euren Urlaub als Sıla-i Rahim. Erst dann werden eure Anstrengungen auf dem Weg dorthin, werden jeder Atemzug und jeder Schritt zu einer ibadet, einem Dienst an Gott, und zu einem Weg, Allahs Wohlgefallen zu finden.

„Allah gebietet, gerecht und gütig zu sein und den Verwandten zu geben; Er untersagt, Schändliches und Verwerfliches und die Gewalttätigkeit. Er ermahnt euch, auf dass Ihr nachdenken möget.“ (Nahl 16/90)

Verehrte Gläubige,

die Mi’rac Kandili, die gesegnete Nacht der Himmelsreise Rasûlullâhs (s.a.v.), werden wir inşaAllah am kommenden Donnerstagabend begehen dürfen. An diesem Abend werden wir uns in den Gemeinden zu Kandil-Programmen zusammenfinden und Gelegenheit haben, mehr über den mi’rac, die nächtliche Reise von Rasûlullâh (s.a.v.), zu erfahren. Diese gesegnete Nacht sollten wir je nach Kraft und Möglichkeit mit Gebeten aufleben lassen, unsere Eltern, Geschwister und Freunde anrufen und ihnen unsere Segenswünsche zum Kandil-Abend aussprechen. Auch sollten wir die Älteren unter uns, das heißt unsere eigenen Eltern und die Alten in der Gemeinde und in unserem Verwandtenkreis, darum bitten, uns in ihre duâ, ihre Bittgebete, einzuschließen. Und unseren Verstorbenen sollten wir Geschenke von geistlicher Art machen und so viele nâfile ibâdet, freiwillige Gebete, verrichten wie möglich. Rasûlüllah Efendimiz, Unser Herr und Prophet,  der Gesandte Allâhs spricht in einem Hadîs-i şerif: “Der mi’rac ist mit Gewissheit das Schönste, was ich je sah.”